In diesem Beitrag möchte ich auf den zweiten Bestandteil aus dem Beitrag “Optionspreisbewertung” näher eingehen: Der innere Wert einer Option.
Der innere Wert beschreibt die Differenz zwischen dem Kurs des Basiswerts und dem Strike Preis bzw. Ausübungspreis.
Dieser wird wie folgt berechnet:
- Der innere Wert eines Calls: Preis des Basiswertes – Strike Preis
- Der innere Wert eines Puts: Strike Preis – Preis des Basiswertes
Der innere Wert kann keinen negativen Wert erreichen. Erreicht der Wert bei Berechnung dennoch einen negativen Wert, ist dieser in der Praxis null.
Zudem gibt der innere Wert an, inwiefern eine Option im Geld liegt oder nicht. Er unterstützt daher Optionshändler bei der Auswahl der passenden Option. Dazu nun mehr im Detail:
Innerer Wert > 0 –> Option liegt im Geld
Innerer Wert < 0 –> Option liegt aus dem Geld
Innerer Wert = 1 –> Option liegt am Geld
Gehen wir nun den innereren Wert einmal für einen Call und einmal für einen Put durch 🙂
Der innere Wert eines Calls:
Nehmen wir mal an, wir haben eine Aktie X, die aktuell bei 90€ dotiert. Wir kaufen nun einen Call mit einem etwas höheren Ausübungspreis von 110€. Nun gehen wir als Käufer davon aus, dass die Aktie steigen wird. Nehmen wir hier an, dass dies eintritt und die Aktie am Ende der Laufzeit auf 150€ ansteigt. In puncto Kaufgeschäfte schaue sonst gerne nochmal hier vorbei.
Ist die Aktie nun auf 150€ angestiegen, so befindet sich die Aktie, ohne hellseherische Fähigkeiten zu haben, deutlich im Geld. Wir können bei Ausübung die Aktien für 110€ kaufen, obwohl sie 150€ wert sind. Folglich würden wir einen schönen Gewinn erzielen. Dies im Folgenden “mathematisch” nochmal untermauert.
Wie ermittelt man den inneren Wert? Ganz einfach nach obiger Formel:
Preis des Basiswertes – Strike Preis
In diesem Fall beträgt der aktuelle Aktienkurs 150€ und der Strike Preis sind die 110€. Also:
150€ – 110€ = 40€
Der innere Wert liegt in diesem Beispiel über 0 und demzufolge liegt die Option im Geld, was in diesem Fall richtig ist, wie oben bereits kurz beschrieben.
Was passiert, wenn der Kurs jedoch sinkt und gegen unsere Erwartung von steigenden Kursen läuft?
Nehmen wir an, dass die Aktie X, die bei 90€ dotiert, auf 80€ sinkt. Folglich liegt die Option aus dem Geld, denn sollten wir ausüben, so würden wir die Aktien für 110€ kaufen, obwohl sie nur 80€ wert sind. Dies macht wenig sind. Mehr dazu nochmal hier.
Hier lässt sich der innere Wert wieder wie folgt berechnen:
80 € – 110€ = -30€
Wie ich bereits oben beschrieben habe, wird in der Praxis aus einem negativen Wert null. Dennoch stellt ein negativer innerer Wert eine aus dem Geld liegende Option dar. Dies ist wieder korrekt, da wir die Aktie logischerweise besser am Markt für 80€ kaufen, als zum Strike Preis.
Ich habe dir alles nochmal in einer Grafik dargestellt:
Innere Wert eines Puts:

Zusammenfassung:
Abschließend kann man festhalten, dass der innere Wert sehr viel Aufschluss über die Profitabilität einer Option gibt.
Der Preis einer Option setzt sich nicht nur aus dem inneren Wert zusammen, sondern besteht zusätzlich noch aus dem Zeitwert. Darüber hinaus wirken noch weitere EInflussfaktoren.
Daher wird ein negativer innerer Wert nicht für die Berechnung herangezogen, da dies zu einer Verfälschung der Optionspreisbewertung führen würde.
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